01. Juli 2014 – neue Sparmaßnahme der Krankenkasse sorgt für Ärger in den Apotheken!!
Heute mal ein etwas trockenes und bürokratisches Thema, das aber viele beim nächsten Apothekenbesuch betrifft und in den Apotheken für erhebliche Diskussionen und verärgerte Patienten sorgen wird.
Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen GKV hat sich zum 01.Juli 2014 eine neue “Sparmassnahme” einfallen lassen: es werden die Festbeträge für sehr viele Arzneimittelgruppen angepasst… d.h. der Festbetrag, den die Krankenkasse bereit ist, für ein bestimmtes Medikament zu zahlen wird abgesenkt. Viele Hersteller weigern sich z Zt noch, Ihren Abgabepreis zu senken – diese Differenz muss der Patient selber zahlen und dies führt in der Praxis zu erhöhten Aufzahlungen – das betrifft rund 6800 Arzneimittel!
Viele Hersteller sind noch in der Verhandlungsphase mit den Krankenkassen und die endgültigen
Mehrkosten werden erst am 01. Juli 2014 feststehen. Passen die Hersteller also ihren Preis nicht an, so bedeutet dies ab morgen für den Patienten dass er die Differenz selber zahlen muss, auf uns als Apotheke kommt dadurch zum einen ein erhöhter Erklärungs- und Diskussionsbedarf mit verständlicherweise verärgerten Kunden und auch den Krankenkassen zu, zum anderen drohen uns Lagerwertverluste durch die Absenkung.
Betroffen sind viel verordnete und gängige Wirkstoffe, wie
Alpha-Rezeptorenblocker (z.B. Tamsulosin, Doxazosin)
Angiotensin-II-Antagonisten (Sartane),
Beta-Blocker (z.B. Metoprolol)
Fluorchinolone (z.B. Ciprofloxacin, Norfloxacin)
HMG-CoA-Reduktase-Hemmer (z.B. Simvastatin),
Protonenpumpenhemmer (z.B.Pantoprazol)
selektive Serotonin-5HT1-Agonisten (z.B. Triptane),
Serotonin-5HT3-Antagonisten (Setrone),
Triazole (z.B. Fluconazol,Itraconazol)
Bisphosphonate (z.B. Alendronat, Pamidronat)
Außerdem betroffen sind einige Kombinationen:
ACE-Hemmer mit weiteren Diuretika,
Angiotensin-II-Antagonisten mit Hydrochlorothiazid (Sartane + HCT) sowie
inhalative Glucocorticoide mit langwirksamen Beta2-Sympathomimetika.
Auch wir sind von dieser neuen Regelung nicht begeistert!!!
Wir sehen unsere Aufgabe darin, Euch die Hintergründe zu erklären und aufzuzeigen, wie diese Differenzen zu Stande kommen und ob ggf. ein Wechsel des Herstellers eine hohe Aufzahlung vermeiden lässt. Gerne schauen wir uns jeden individuellen Fall gemeinsam an und suchen nach Lösungen.
Bitte bedenkt:
wir führen nur die Vorgaben der Krankenkassen aus und auch für uns bedeutet diese neue Anpassung sehr viel Mehrarbeit und Ärger.
Dennoch müssen wir die gesetzlichen Vorgaben erfüllen und umsetzen.
Bei allen Fragen zu diesem und anderen Gesundheitsthemen sind wir gerne für Euch da!